Mittwoch, 22. Juni 2011

Deutschbags, Minnesota and the (lashing) rain

Hui, eine Woche ohne Post. Naja, wir haben hier immer den ganzen Tag zu tun und kommen kaum zum schreiben. Ok, ich fasse die Woche mal zusammen. Mittwoch musste Ricky noch arbeiten, also haben wir eine Weile rumgelegen, sind dann aufgestanden und haben Germain, unseren kanadischen

Tramper mit in die Stadt genommen. Nach kurzem WLAN-Erschleichen bei McMaggot's (hier gelernt und viel drueber gelacht) und Fotos machen wurde sich gedruecktund verabschiedet. Wir haben Germain ueber Facebook weiterverfolgt und gesehen, dass er zurueck in Kanada ist, ohne von kranken Truckfahrern vergewaltigt zu werden. Gut, wir sind nach seinem Absetzen weiter in die Stadt. Begleitet wurden wir dabei von Ryan, einem Freund von Ricky. Ryan ist ein Riesenbaby, das wegen ein bisschen Grasbesitzes und einem folgenden Bestechungsversuches fuer knapp 6 Monate im Knast sass. Ryan kann keiner Fliege was zuleide tun, quatscht aber unheimlich viel und kennt sich hier in der Gegend aus. Lebensmittel und Bierchen gekauft und ab nach Hause, um auf Ricky zu warten. Als der nach der Arbeit nach Hause kommt, ist auch sein Freund Jimmy am Start, wir gehen zum Mexikaner, schauen dann Filmchen und Trailer Park Boys und gehen spaet ins Bett. Ryan schläft diese und die naechste Nacht auf dem "Lazyboy"-Sessel in Rickys Wohnzimmer. Am Donnerstag ausgeschlafen, wieder Lebensmittel eingekauft (hier gibt es wenig Vegetarier aber unheimlichviele vegetarische Sachen, geilo!) und dann einen Cruise durch die (Klein-)Stadt hingelegt denn Tinchen faehrt hier immer gern. Ricky war waehrenddessen auf der Beerdigung von Kayla. Am Abend ging's mit Joey, Shannon und Ryan in Tinchens Lieblingsladen, Dairy Queen (gut dass es das in Deutschland noch nicht gibt, Prophylaxe gegens fett werden). Dann abhängen daheim und ab ins Bett. Freitag begann mit einem Besuch bei Ricks Mum und Tante in St. Cloud. Nach diesem Mittagsspaziergang noch in den lokalen Plattenladen gedüst und die "Cowboys from Hell" auf Vinyl gekauft! Fettes Ding!

Am Nachmittag sind wir gen Süden zu Brandon und Becky gefahren. Der Plan dort war in einen Club zu gehen und "nen Beatboxer zu sehen, was daran scheiterte, dass Becky etwas angedonnert war, schlimmen Schluckauf bekam und wir nach kurzem Weg zurückkehrten. Unter allgemeinem Gelaechter wurde Becky ins Apartment und wir ins Restaurant und dann in eine Bar verfrachtet.
Am Samstag ging's von Beckys und Brandons Apartment rein nach Minneapolis. Dort sind wir im (die ganze Woche andauernden) Regen durch Downtown gelaufen (die Tour entsprach ungefaehr Rickys jährlichem Laufpensum) und haben dann im Hell's Kitchen gegessen. Dort sass zu unserer grossen Ueberraschung der Hollaender aus Chicago rum. Wieder wurden einige "What the fuck?" und "Alter was machst du denn hier?" 's ausgetauscht. Die Welt (bzw. die USA) sind echt ein Dorf. Danach durch den Regen zurueck, Eischen (Bei Cold Stone. Sehr empfehlenswert aber mit Fettwerd-Garantie) und spaeter nach dem Abendessen Laser Tag und Arcade mit

Justin und Bailey. Ich hab das letzte mal 1997 in Prag Laser Tag gespielt und Tinchen noch nie. Tinchen hat
erst ein bisschen Schiss und wird dann Zweite, die bloede Kuh. Alle (ok, ich und Brandon) schwitzen wie die Schweine, es gibt ein Bierchen und dann wird sich verabschiedet. Wir haben noch eine Stunde Heimfahrt vor uns und Brandon muss frueh raus, um mit seinem Vater Angeln zu gehen, denn Angeln ist hier Volkssport. Bei Brandon und Becky ins Bett gefallen und schon war die Haelfte unserer Zeit in Minnesota um.
Am Sonntag war hier Vatertag und wir sind, nach dem Eintreffen von Beckys Vater zurueck nach Sauk Rapids, haben da unsere Dreckwaesche rausgeworfen und

sind gleich weiter, Rickys Vater abholen. Mit ihm zusammen ging's weiter nach Melrose, wo Mitch (der Vater von Kayla, you know what I'm talking about) und Alyson wohnen. Dort gab es Fish fry fuer die Amerikaner, Tofubratwuerste fuer uns und Dessert Pizza fuer alle; es wurde Bocce Ball (die Rasenvariante von Boule) gespielt und am Abend ums Feuer rumgesessen und Bier getrunken.
Am Montag wurden Angellizenzen fuer Tinchen und mich und Blutegel fuer die Fische gekauft und dann an den Sylvia Lake gefahren. Dort warteten wiederum Mitch, Alyson und Maddison (die kleine Tochter der beiden, Kayla hatte eine andere Mutter)

auf uns und es wurde drauflos geangelt. Tinchen war die Einzige, die einen (sehr) kleinen Blue Gill fing, der aber gleich wieder in die Freiheit entlassen wurde. Dazu gab's ueberrasche
nd gutes Light-Bier und ein paar Runden auf
dem 4-Wheeler fuer mich. Coole Sache, so ein Ding haette ich auch gern! Am Abend Essen beim Thai mit Jimmy und Katie und dann kurzes Rumhängen

im luxurioesen und selbstgebauten Haus von Jimmy. Danach ging's nach Hause und ziemlich schnell ins Bett, denn am naechsten Tag ging's Richtung Duluth am Lake Superior (Oberer See). Dazu aber morgen mehr.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Blues, Beavers, Krauts 'n Yanks and the real Blues


Hups, lange nichts gepostet. Ok. Frühstück im Hostel, dann Richtung Public Transport gelatscht, nach Tageskarten gefragt. Die werden nicht am Bahnhof verkauft sondern sonstwo. Ok, wir also weitergezogen, am nächsten Bahnhof gefragt und dieselbe Antwort bekommen. Gut, dann 2 Blocks weiter die Strasse runter, einen Checks Casher gefunden, der Tageskarten verkauft. Gesagt, getan, zurück zur Station und ab in die Brown Line. Wie viel Infrastruktur hier sieht auch die (U,S keine Ahnung)- Bahn etwas runtergekommen aus, zumindest was die Stahltraeger angeht, auf denen die Bahn hier (in Chicago) zu 80% fährt. Die Wagen sind exakt dieselben wie die der New Yorker Subway. Wie auch immer, man bekommt Downtown Chicago nochmal von einer ganz anderen
Perspektive zu Gesicht. Sehr, sehr schoen. Ok, raus aus der Brown Line und ab unter die Erde in die Red Line, 2 Stationen weiter wieder raus und mit 'nem Haufen Schüler Richtung Museum Campus gelaufen. Dort fällt wieder auf, das nahezu jede öffentliche Rasenfläche (im Gegensatz zu Schienen, Strasse usw.) peinlich gepflegt wird. Muell liegt auch kaum rum, die Coppers passen auf (in New York hab ich böseste Blicke von 2 Zivibullen geerntet, als ich 'ne Kippe vor ihre Karre geschmissen habe) und verteilen Tickets an Leute, die ihren Kram rumschmeissen. Gut, ganz nach Osten gelaufen und ab ins Adler Planetarium. 2 Tickets für Journey to the Stars (Whoopie Goldberg moderiert) gekauft und noch ein bisschen in den Ausstellungen rumgestreunt. Dann ab in die grosse Kuppel und eine Spitzenshow gesehen. Mann, Kinos müssten solche Säle haben! Sogar Tinchen hat der Sternenscheiss gefallen, klasse! Raus, noch ein bisschen am See rumgetrieben, Fotos gemacht und dann zurück Richtung Innenstadt. Dort gab's ein so-lala Mittag in 'nem vegetarischen Cafe, danach wurde der Dicke müde und wir sind zurück ins Hostel. Auf dem Weg dahin laufen uns die 4 Franzosen über den Weg, mit denen wir in New York das Apartment teilten. Die Welt ist echt klein und nach einem kurzen "What the fuck are you doing here?" wurde sich für den Abend verabredet. Im Hostel kurz abgegammelt, dann ging's zum "Noodles in a pot", Take-Out Frass holen. Den haben wir uns dann auf der "Terrasse" des Hostel reingezogen und Gigi getroffen. Gigi ist in New York geboren, lebt gerade in El Paso, Texas, hat zwei Knarren, raucht ordentlich und arbeitet regelmäßig in Chicago. Gut, also auch mit ihr verabredet, denn die Franzosen hatten uns erzählt, das es abends fuer lau in 'ne Bluesbar geht. Supi! Wir also so gegen 9 dorthin, Gigi mitgeschleift und erstmal über den Laden gestaunt, denn der sah ein bisschen Bierzelt-maessig aus, ist aber ziemlich cool. Jeden Abend Livemusik, nicht ueberteuer und alle Idioten aus dem Hostel sind auch am Start. 2 Bands spielen abwechselnd in den 2 Raeumen, wir bleiben aber direkt an der Quelle im ersten Raum hocken. Es gibt Bierchen fuer uns und Crown-Coke (kanadischer Fuselrum; den hatte ich schonmal bei Eric, es gibt Bilder, wie er schmeckt) fuer Gigi. Gigi faellt auf, dass wir noch keine Shots getrunken haben, also gibt's Jaegermeister. Dann Bierchen, Gequatsche, Jaegermeister, Bierchen, 3 Norweger tauchen auf und ich bedanke mich fuer Turbonegro, Bierchen, Jaegermeister. Während wir das alles ganz gut wegstecken wird Gigi sichtlich angeschlagener und lallt auch etwas. Alswir draussen beim Kippchen stehen, ruft sie ihren Bruder an und laesst und kurz mit ihm sprechen, bevor sie das Gespräch per "Shut up, sucker!" beendet. Gut, ein Holländer kommt dazu, was mich etwas entlastet,während sich Tine jetzt voll und ganz Gigi kümmern muss. Auf dem Heimweg, so gegen um 1, fällt Gigi nochmal hin und wir fangen an zu bezweifeln, dass sie 5:30 Uhr aus dem Bett kommt.Nach einer kleinen Odyssee durchs Hostel finden wir ihr Zimmer und dann ist der Abend auch fuer uns vorbei.Am nächsten Morgen geht"s mir doch etwas schlecht, wir treffen aber die Franzosen, die ich am Vorabend vernachlässigt habe, um mich um Gigi zukümmern. Gut dass das Tinchen sich mal abgeseilt und mit den Burschen gesprochen hatte. Mit am Tisch sitzt auch ein Junge, der uns am Vortag unangenehm aufgefallen war, weil er einen französischen Monolog über 2 Tische gebrüllt hat. Dann stellt sich raus, dass er Kanadier ist und gern Richtung Nordwesten trampen würde. Ok, wir geben ihm noch eine Chance und nehmen ihn mit nach Minnesota. Im Auto stellt sich raus, das er gar kein schlechter Typ ist, Germain heisst und von Montreal aus gen British Columbia trampt. Long story short: Nach 9 Stunden Fahrt sind wir endlich in Sauk Rapids, es pisst furchtbar, aber Ricky freut sich sehr uns zu sehen. Wir fahren Bierchen und Essen kaufen, Germain darf auch die Nacht hier bleiben und alle sind relativ gut drauf, auch wenn Ricky heuteund morgen noch eine furchtbare Sache hinter sich bringen muss. Sein Patenkind ist gestorben.7 Jahre alt. Volle Scheisse. Alle (wir haben auch den Vater des Kindes schon gesehen, allerdings ohne zu wissen,was passiert ist) ertragen es nach aussen hin ruhig, sind aber innerlich ziemlich im Arsch. Ricky ist froh, dass wir hier sind, weil ihn das etwas von der Tragödie ablenkt. Es ist viel geplant in den nächsten Tagen, ich bin gespannt! Achso, wegen der inkonsistenten Umlautgeschichte hier im Blog: Ricky hat zwar keine deutsche Tastatur, aber einen deutschen Spellchecker, der aber nur die Hälfte aller Worte kennt.

Vielleicht noch 2 lustige Sachen: Die Amis und Kanadier "declawen" ihre Katzen, also lassen ihnen die Krallen abnehmen, lachen dann weil sie nicht mehr gefaehrlicher als Plueschtiere sind und das ist der Springbrunnen aus dem Intro der "Schrecklich netten Famile":

Montag, 13. Juni 2011

The windy city


Alright Boys 'n Girls. Vorgestern eingeritten in Chicago und die Uhr 'ne Stunde zurück gestellt. Dann ins Hostel eingecheckt und den Rubbel aufs Zimmer gebracht. Dann rüber an den Lake Michigan gelaufen, dabei das "Galway Arms" entdeckt und gemerkt. Bildchen am See, zurück in eben gemerktes Etablissement, Bierchen und Veggie-Burger. Danach waren wir ziemlich durch und sind saufrüh ins Bett. Das hatte ein Gutes: Vor dem Frühstück wurde Wäsche gewaschen und dann in die Stadt flaniert. Dort erstmal die ganze Touri-Action abgearbeitet: Aufs John Hancock Center (nochmal 20 Stockwerke höher als das Rockefeller-Center) gefahren und 'ne Tonne Fotos geschossen. Super Aussicht auf Chicago und den See. Dabei fällt auf, das es unheimlich viele Pools auf den Dächern gibt. Darüber wurde gleich neidisch gelästert und dann der Fahrstuhl nach unten genommen. Nächster Vorteil vom früh aufstehen: Anschließend zieht Nebel auf und alle uns nachfolgenden Besucher scheißen für 2 Stunden aufs Brett. Wir lachen unten, zeigen mit dem Finger und ziehen durch einen Park gen Navy Pier. Dort treiben sich sauviele Leute rum, buchen Schiffsrundfahrten (Touri-Scheiß), fahren Karussel (Kinderkram nach Cedar Point, Sandusky) oder trinken Bier (die Coolen). Gutgelaunt werde ich beim Spazieren von einer Möwe angeschissen. Ich verfluche das gemeine Vieh und drohe mit der Faust. Schnell in den Restroom, gereinigt und vor Wut ein Bierchen im Biergarten gekippt. Dann kreuz und quer durch die Stadt Richtung Norden und bei "Lou Malnati's" 'ne "Deep Dish Pizza" reingehauen. Sehr gut. Zurück zum Hotel, Kraft für den Abend sammeln.
Eine Anzeige am schwarzen Brett des Hostels führt uns per Bus in die "Green Mill Cocktail Lounge", dem Geburtsort des Poetry Slams. Der (auch anwesende) Besitzer hat das dort wohl vor 25 Jahren erfunden. Sehr, sehr geil, ich war ja noch nie bei sowas und dachte immer, das wäre Hippiescheiß. Mitnichten! Ein Haufen Kleinkunst; Gedichte, Geschichten, ein gar nicht schlechter Stand-up Comedian, Liedermacher mit Bongos und Gitarre, Liedermacher mit Piano. Dazu Bier en gros für mich und etwas weniger fürs Tinchen. Unser Thekennachbar war schon gegen 9 ordentlich voll und hat Gläser zerschmissen. Dann hat ihn seine peinlich berührte Parterin zum Ausgang geschleift. Nach der ganzen Poetik und Kleinsangeskunst gabs "All that Jazz": Ein dicker Orgelspieler, ein dünner Gitarrist und eine dicke Sängerin verwöhnten uns mit Barmusik. So cool! Das hab ich mir schon immer mal gewünscht! Mit allem drum und dran, Trinkgeld auf die Bar hauen, Musik hören und in schummriger Atmosphäre Bier trinken. Dann wieder klassisch 'ne Taxe rangewunken, heimgedüst und ab ins Bett.

The Crossroads of America lead to the Land of Lincoln and are plastered with roadkill


Wir sind vorgestern, nach einem sehr leckerem Frühstück, einer langen Unterhaltung, 'nem kräftigen Händedruck von Jon und Wangenküsschen von Cindy gen Chicago aufgebrochen. Unser Navi meinte, dass wir die 500km in 4 Stunden schaffen, was wir anzweifelten, da ja hier 70 Meilen pro Stunde (so 112 km/h) angesagt sind. Was WIR nicht beachtet hatten, war das wir ja die Zeitzone wechseln, wir also doch 5 Stunden brauchen, aber eine wieder einsparen. Vielleicht noch ein paar Bemerkungen zum Autofahren in den Staaten. Es fährt sich unglaublich angenehm auf dem Highway, da ALLE (auch LKW) diesselbe Geschwindigkeit fahren dürfen. Das hat zur Folge, dass man auch öfter mal von einem Truck überholt wird, wenn man bummelt. Was etwas nervt ist, dass die Überholvorgänge einiger Verkehrsteilnehmer (vor allem PKW) sich wie die, aus Deutschland gut bekannten, Elefantenrennen auf der Autobahn anfühlen. Jemand fährt 0,3 Meilen/h schneller und entscheidet sich dann zu überholen. Da er sich aber an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält, dauert das ganze dann mal 20 Minuten. Schlimm. Außerdem haben viele hier die Bedeutung von rechter und linker Spur nicht verstanden und tuckern gemächlich auf der linken Spur vor sich hin, während rechts alles frei ist. Muss man also rechts überholen, stört sich auch niemand dran. Eine weitere interessante Beobachtung ist der Straßenbelag, d.h. dass was zuhauf auf der Straße liegt; nämlich unglaublich brutal zerschmetterte Tiere (ich überlege immer, ob die bei uns einfach schneller weggeräumt werden, oder ob es weniger Tiere gibt, oder ob die Tiere bei uns besser im Vekehrsgarten aufgepasst haben) und Reifen. Unheimlich viele zerfahrene LKW-Reifen. Pro Meile ein Reifen. Allerdings haben wir noch keinen Truck mit weniger Reifen als gewollt gesehen. Dafür aber ein brennendes Auto auf der Gegenspur der Stadtautobahn in Chicago. Und 2 traurige Jungs daneben. Ham die wohl das Kühlwasser vergessen. Nun ja, jedenfalls sind wir jetzt schon den 3. Tag in Chicago, dazu aber heute (oder morgen) Abend etwas mehr.
Hier übrigens unser Karr'n.

Freitag, 10. Juni 2011

John Maynard rides Rollercoasters (and motor bikes)


Ok..., DuBois. DuBois ist eine ECHT amerikanische Kleinstadt in Pennsylvania. Walmart, DuBois Mall, 20 Schnellfressen, alles da. 8000 Einwohner, 20 Kirchen mit Muss (alles Freikirchen, alle mit verschiedenen wohlklingenden Namen wie "First Baptist Church of Pennsylvania" oder "Methodist Church of DuBois" and shit), 2-3 Diner, Monster Trucks und Tank(-stell)en. Also schön Take Out-Nudeln geholt, wieder ab ins Zimmer und gespeist. Tine war wenig begeistert von der american-italian cuisine und war fix müde, ich bin nochmal runter, qualmen, Rehe und Glühwürmchen angucken und fotografieren. Frühstück war was ganz Neues: echter, hausgemachter French Toast, Cupcake im Tontöpfchen und Säftchen. Cool. Danach ab in die Karre, anne Tanke und auf den Highway, 380 km (gestern waren's knapp 480) nach Sandusky, Ohio. Tinchen ist mehr als die Hälfte gefahren, tapfer durch Regen und Baustellen. Sandusky ist auch eine Kleinstadt, ABER: 1. wir sind am Eriesee, hier ist grad Bike Week und 3.(!!!!) ist hier der beste Amusement Park in the world (voted 13 years in a row).Kurz unentschlossen durch "Downtown" Sandusky gelatscht, ein paar Mopeds angeglotzt und dann kurz entschlossen in den Freizeitpark gedüst...And Jesus, we shit you not: 70 Attraktionen (+ ungezählte Stände und Arcade-Scheiß und so), direkt am Ufer des Eriesees. Wir mit offenem Mund, und heroischer Musik begrüßt, rein in den "Laden", gleich mit ein paar Schulkindern aufs erste Fahrgeschäft, so ein Schaukelschiff (das Ocean Motion) und volle Bude eingekackt. Ich war noch NIE in 'nem Freizeitpark und ich hasse Rummel. Also da rumgeschwankt und immer Schiss gehabt, das man trotz Hüftbügels aus dem Sitz geschleudert wird. Ok, mit zitternden Händen runter und weiter rumgelatscht. Es gibt die ganze Zeit unglaublich viel zu sehen und man ist vom Gebrüll durch die Luft fliegender Leute umgeben. Wir also hin zum "Blue Streak", so 'ne alte Achterbahn, angestellt, eingestiegen, losgefahren... und wieder volle Bude eingekackt. Alle Amis um einen rum brüllen die ganze Zeit und halten ihre Hände in die Luft, während man selber im Sitz festgekrampft sitzt. Naja, ganz geil eigentlich. Nach jedem Ride Taschen checken, um zu sehen, ob Autoschlüssel, Kamera und Sack noch am selben Platz sind. On (ich hab einen Haufen Videos gemacht) we go. Es droht zu Regnen, tut's aber nur ganz kurz. Nächste Station: Kettenkarussel mit ein paar Wänstern. Ich hab immer das Gefühlt, das meine Füße gleich an das Operatorhäuschen stoßen und ich die Bäume ringsum mit meinen Schienbeinen stutze. Trotzdem cool. Weiter geht's. Ein Berg aus Holz und Gebrüll taucht vor uns auf: "The Mean Streak". Muss die größte Holzachterbahn sein, die ich je gesehen habe. Drauf, uns mindestens 40 Meter in die Höhe ziehen lassen und dann krachend und rumpelnd gen Fotofinish rasen lassen. Mit zitternden Beinen runter und gesehen, dass das eine "Smaragd 5 - Highest Thrill Ride" war. Also die zitternden Beine gegen stolzgeschwellte Brust eingetauscht und weiter. Die nächste Attraktion war für mich allein, Loopings und im Kreis-rum-Gefeuer in kippenden Gondeln. Direkt daneben steht der "Thrill Dragster" auf dem man in 4 Sekunden auf 200km/h beschleunigt, auf 140 Meter Höhe katapultiert wird. No fucking way! Darauf sterben sicher jeden Tag 3-4 Leute an 'nem Herzinfarkt. Da sind wir lieber nochmal auf den "Iron Dragon" und haben uns ordentlich durchschütteln lassen. Für den Überblick nochmal aufs Riesenrad und ans Ufer des mittlerweise sturmaufgewühlten Eriesees. Geil, das Ding ist so gross wie die Ostsee. Noch ein Eischen (1 Scoop entspricht ca. 4 Kugeln) für's Tinchen und ab in die Karre zurück zum Simpson Flint House (underer Bleibe für heute Nacht). Dort schnell das Jäckchen geschnappt und Richtung Downtown Sandusky losgelaufen. Dort hängen gerade Tausende Biker rum, besaufen sich und geben mit ihren Tattoos und Mopeds an. Das hat ein Gutes: Man kann auf der Straße trinken. Diese Chance wurde natürlich sofort genutzt. Sam Adams, Kippchen, Bud, Kippchen, Great Lakes, Grilled Cheese Sandwich, Great Lakes, Kippchen. Dann zurück zum Haus und angefangen Blog zu schreiben. Ganz fix war das Tinchen eingeschlafen und ich konnte mich nochmal zu unseren Hosts Jon (former Navy Pilot) und Cindy runterschleichen und ein Weinchen aus lokalem Anbau kippen. Sehr süß, genau wie die beiden. Noch 2 Stunden gequatscht, nochmal kurz rauchend auf der Straße rumgetrieben und ab ins Bett.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Hitzewelle goes West


Heute mal umgekehrt, 2 Tage, ein Post. Wir waren gestern ein bisschen fauler als sonst, was vordergründig an den 100° Fahrenheit lag, die hier gerade herrschen. Die Hitze ist irgendwie anders als daheim, so stehend und drückend. Statt nach Süden sind wir dann ein Stück nach Norden, den Adam Clayton Powell jr (der erste schwarze Kongressabgeordnete für New York) Boulevard hoch, tiefer nach Harlem rein. Dort ist eigentlich auch alles ganz schick, nur verirren sich hier wahrscheinlich wenig Touris hin. Im Gegensatz zu Manhattan spielt sich hier viel Leben auf der Straße ab. Ganz viele Leute sitzen rum, spielen Karten, unterhalten sich oder verkaufen kleine Sachen (CDs, Eis, Früchte). Man ist hier als Weißbrot wieder ziemlich allein, wird jedoch niemals feindselig angeschaut oder überhaupt besonders beachtet. Überhaupt hatten wir niemals das Gefühl, das Harlem gefährlich sein könnte (war vor 15 Jahren vielleicht anders), denn dafür ist einfach immer zuviel los auf den Straßen. Noch ein Pluspunkt: Das Strictly Roots. Ein ziemlich einfacher, unscheinbarer Vegi-Imbiss, der recht günstig und sehr lecker ist. Ich empfehle das Veggie-Beef und ein hausgemachtes Ginger Beer (sauscharf, aber lecker). Danach sind wir zurückgetrottet, um im Apartment auf Abkühlung zu warten. Gegen Abend sind wir nochmal in unseren Lieblings-Öko-Supermarkt um für's Abendessen und die Reise einzukaufen. Der Rest des Abends verlief bis auf das gegenseitige Mit-Reisegeschichten-die-Taschen-vollhauen mit 2 Neuseeländern fast ereignislos. Wir mussten ja auch früh raus. Gesagt, getan: Um 6 aufgestanden, uns gereinigt, Sandwiches gemacht, Klamotten gepackt und ab in die U-Bahn zur Penn Station und dort in den New Jersey Transport Richtung Liberty Airport Newark. Das war's mit New York. Schade 

eigentlich, aber es liegt ja noch einiges vor uns. Am Flughafen dann die Karre abgeholt und durch das überwältigend komplizierte Autobahn- und Straßennetz Richtung Westen. So nach 100 Meilen wurde die Autobahn auch 2-spurig und wir fuhren durch überraschend Thüringen ähnelnden Landschaften. Berge und viel Wald. Nach der Hälfte hatte ich keinen Bock mehr zu fahren und hab das Monster rangelassen. Super! Jetzt kann ich abends die ganze Bierkarte hoch und runter trinken und wir kommen trotzdem gut heim. Jetzt sitzen wir in unserer 19. Jhd New England Inn (Replika) auf unserem Bett und überlegen wo es heute abend noch hingeht. Hier in Rural America muss alles mit dem Auto erfahren werden. Mal sehen, was Dubois (kein Franzosenscheiß hier , wird wie DooBoys ausgesprochen) zu bieten hat.

Mittwoch, 8. Juni 2011

All over the place


So, Jungs und Mädels, gestern ging einiges. Wir sind einigermaßen spät los und durch den Central Park und East Manhattan nach Süden. Um ein bisschen Punkrock in die Sache zu bringen sind wir falschrum (da ist ein Jogger-Weg der quasi 'ne Einbahnstraße ist) um das Jackie Kennedy Onassis Reservoir gelaufen und haben einige böse Blicke gefangen. Im Süden dann auf die 5th Avenue und schön gekotzt, wie voll da alles ist. Dann kam relativ schnell Rockefeller Plaza und wir zögerten nicht, uns Tickets für die Aussichtsplattform zu kaufen. Also rein und die Taschen durch die Waffen- und Sprengstoffkontrolle geschoben. Dann an dem ganzen Geschichtsquatsch (Bau, Rockefeller selber, blabla) vorbei und in den Fahrstuhl, der oben ein Fenster hat, wo man blaue Lichter vorbei rasen sieht. Ganz schick. Oben raus und ordentlich mit offenem Mund rumgestanden und abwechselnd "Fuck!", "Jesus!", "Alter" genuschelt. Unfassbar! Die Bilder können der Aussicht niemals gerecht werden. Wie man das aus Filmen kennt. Wir sind dann da rumgestürzt und ich hab mit zitternden Händen gefühlte Hunderte Fotos und Videos gemacht. Ok, nachdem wir uns wieder beruhigt und den Fahrstuhl nach unten genommen hatten gings weiter Richtung Süden. Nebenbei bemerkt ist, meiner Meinung nach, Laufen der allerbeste Weg viel von New York zu sehen. Wir haben sicher 80% aller in den ganzen Guides beschriebenen Sehenswürdigkeiten links liegen gelassen und sind einfach drauflos gelaufen. Wir sind in 4 Tagen sicher knapp 100km gelaufen und jeder einzelne war es wert.
Gut, weiter geht's. Im Augenwinkel fiel mir 2 Avenues weiter östlich die Grand Central Station auf, also sind wir dorthin und haben über die riesige, kathedralenartige Haupthalle gestaunt. Dann mit der U-Bahn ganz in den Süden von Manhattan, um Little Italy und Chinatown zu sehen. Allerdings wird Little Italy immer mehr zu Lesser Italy weil Chinatown sich immer weiter hineinfrißt. Chinatown ist ganz ok, stinkt aber oft nach Fisch und man kann weder ein Schild lesen, noch Unterhaltungen verstehen. Deshalb gab's Mittag beim Italiener. Dafür daß es Little Italy ist, war das Essen nicht berauschend, was aber klar ist, weil's eine weitere Besucherhochburg ist. Im Ristorante wurde dann beschlossen, nochmal nach Queens zu fahren, um doch noch "King of Queens"-Locations zu finden. Also flux in die Subway gehüpft und ab Richtung Grand Central und Junction Boulevard in Queens. Ein kleines Problem blieb: Weder Tine noch ich hatten uns die Adresse des Lemon Ice King of Corona gemerkt. Kein Ding, dachten wir, man kann ja Leute fragen...Könnt ihr vergessen. Fahrt mal in eine südamerikanische Kleinstadt und fragt dort auf englisch nach 'nem Laden, den niemand aussprechen kann. Voll krass. Naja, ein kleines Mädchen konnte dann ein bisschen Englisch und kannte "irgendeinen italienischen Eisladen". Wir also dahin gestürzt und dann war er's wirklich: DER Lemon Ice King of Corona! Geilo! Weil wir kein Trinkgeld gegeben und die kleinste Eisgröße genommen haben, wurde mein "We came all the way from Germany to see your place!" nicht so begeistert wie erwartet aufgenommen. "Cheap german bastards!" werden die sicher gedacht haben. Naja, wie auch immer, wir waren halt aufgeregt. Durch die Häuserreihen schimmerte noch eine weitere Location: die Weltkugel im Flushing Meadows Corona Park. Genau da sind wir dann auch noch hin. Das Haus von Doug und Carry steht übrigens in New Jersey. Das war uns zu weit. Gut, danach wieder in die Subway und Richtung Williamsburg (wir berichteten). Da raus und rein in 'ne Kneipe. Bierchen und weiter. Im "Rabbit Hole" auf der Bedford Avenue gab's Abendessen und Bierchen. Dann in die, auf dem Weg gesichtete, "Trash Bar": Bierchen, Bierchen, Pantera. Sehr gut. Später zur U-Bahn zurück um Manhattan bei Nacht zu machen. Ganz im Süden angekommen, wurde der erstbeste Skater gefragt, aber seinem Tipp nicht gefolgt. Wir sind dann noch 3-4 Stationen Richtung Times Square gefahren und da wieder an die Oberfläche gekommen. Overkill. Lichter, Touris, Lichter, Coppers, Lichter. Ok, also in die nächste Seitenstraße und zur 8th Avenue rübergelatscht und in 'ne Bar reingestolpert. Da gab's dann noch 2 Bierchen und 'nen Typen, der mit dem Barhocker umgekippt ist. Dann klassisch den Arm auf der Straße rausgehalten und 'ne Taxe angehalten. Die hat uns dann (spottbillig) nach Harlem gefahren, wo's geschwind ins Bett ging.

Dienstag, 7. Juni 2011

No beer till Brooklyn

Selber Tag, zweiter Post. Wir kommen hier irgendwie nur alle 2 Tage zum Posten, deshalb gibt's öfter mal Doppelposts. Anyway. Gestern war Brooklyn an der Reihe. Also rein in die U-Bahn und schön über eine Stunde nach Brighton Beach gejuckelt. Eben noch im Meer aus Beton und Stahl und plötzlich am Meer aus Meer. Wir sind dann bei strahlendem Sonnenschein am Strand entlang gewandert, Baden war aber nicht weil das Wasser scheiße kalt ist. Also gings weiter in Richtung Coney Island. Kennt ihr sicher, ein kleiner Freizeitpark direkt am Boardwalk. Coney Island hat vor 70 Jahren schon mal bessere Zeiten gesehen und wirkt heutzutage zwar nicht runtergekommen, aber doch ein bisschen verloren. Auf dem kleinen Pier stehen ein Haufen Leute und Angeln neben Schildern, die Schwangere davor warnen, hier gefangenen Fisch zu essen. Dann gabs 'nen Taco für's Monster und was ähnliches für mich. Danach waren wir schon fast auf dem Weg zur U-Bahn, als Tine ein Laden auffiel, wo man Bier trinken UND rauchen kann. Yessss! Rein, Bierchen, Kippchen. Dann zur U-Bahn (die in Brooklyn ziemlich viel oben fährt) und in Avenue J rausgehüpft, weil Tinchen da coole Häuser gesehen hat. Sieht echt wie Kleinstadt aus und ist teilweise unheimlich gepflegt, so mit englischem Rasen und so. Dann per Subway bis Prospect Park und durch diesen nach Park Slope. Park Slope ist ein ziemlich altes Viertel mit den typischen Treppen vor den Häusern. Weiter ging's die Flatbush Avenue hoch, Richtung Manhattan- und Brooklyn Bridge. Auf dem Weg da hoch werden die Häuser langsam wieder höher und man kann immer mal einen Blick auf die Skyline werfen. Vor dem Stürmen der Brooklyn Bridge waren wir noch kurz in den Brooklyn Heights, einem recht altem (19.Jhd) Bezirk mit coolen Häusern und 'nem Hammerblick auf die Skyline drüben in Manhattan. Dass man in 'nem besseren Viertel ist, erkennt man immer daran, dass schwarze und Latinamädchen weiße Kinder durch die Gegend karren. So auch in Brooklyn Heights. Naja. Danach auf die Brooklyn Bridge. Man denkt erst, es wäre cooler, die Manhattan Bridge zu nehmen, allerdings hat die Brooklyn Bridge den Vorteil, das der Fuss- UND Radweg über der Fahrbahn in der Mitte verlaufen, was einem einen großartigen Blick auf die Stadt ermöglicht. Nachteil sind die unglaublichen Touristenmassen (O-Ton Tine: "Es nervt voll ab!") und die fiesen Radfahrer, die natürlich aus New York kommen und dementsprechend angekotzt sind, dass jeder dahergelaufene Nicht-New-Yorker ihre schöne Brücke benutzt. Auf der Westseite angekommen, haben wir uns noch kurz 'ne Show von ein paar Jungs angeschaut, uns aber verpisst, als es um's bezahlen ging. (Dafür allerdings auch den größten Stunt verpasst) Ab in die Bahn und unter dem East River zurück nach Williamsburg, Brooklyn. "The burg" ist ein ziemliches Hipsterviertel, aber trotzdem sehr angenehm. Wieder ein bisschen wie Neukölln, nur das alle Türken, Araber und Hipster durch mehr Hipster ersetzt wurden. Allerdings rauchen hier unheimlich viel mehr Leute als drüben in Manhattan und jeder Zweite fährt Fahrrad (Fixies, Rennräder, you name it).
Sehr angenehm ist die Bardichte hier. Während ich immer überlege, wo die Leute auf der Upper West Side und in Harlem so hingehen, ist hier an jeder Ecke eine Kneipe. Wir also rein ins "Iona" und Bierchen bestellt. Tine war überrascht und ganz glücklich, denn der Wirt war ein profunder Kenner nicht nur der Bundesliga und der Champions League sondern aller europäischen Fussballvereine. Respekt, der konnte da Spieler-und Trainerwechsel aus der Pistole schießen wie John Wayne Platzpatronen. Nach 2 Bier haben wir uns losgeeist und sind noch ins "Pan Asian Vegan Café" am Ort, um zu Abend zu speisen. Sehr gut. Dort fiel uns auch immer mehr auf, dass wir wie gekochte Hummer aussehen. Also gab's neue Spitznamen: Ich bin "Fat Lobster" und Tinchen, weil's bei ihr nicht ganz so schlimm war "Brown Beauty". Dann in die Subway, zurück nach Manhattan und ab ins Bett.

The King and Queen of Queens

Da Tinchen und ich beide große King of Queens-Fans sind, führte natürlich kein Weg an der östlichen, großen (bevölkerungsmäßig) Schwester von Manhattan vorbei. Also rein in die Subway, bis zum Times Square gedüst und ab in die 7. Die fährt von dort (und ab Queens auf Stelzen statt untertage) bis Flushing Main Street. Zuerst fällt auf, dass Queens unheimlich viel flacher als jeder Teil Manhattans ist. Aus der U-Bahn kann man schon kilometerweit schauen. Dann in Flushing die Treppe hochgestürzt (die letzte Station ist wieder untertage); und wir waren in China. Flushing ist das zweite (und größere) Chinatown New Yorks. Alles war ein bisschen überfordernd und man konnte nichts auf der Straße lesen und von den King of Queens Locations war auch nüscht zu sehen. Also wieder rein in die U-Bahn und 2 Stationen zurück gefahren. Da die Treppe runter und wir waren in Mittelamerika. Ein Stück abseits der U-Bahnlinie war auch gar nichts mehr los, aber die Häuschen ganz niedlich. Also sind wir zurück zur Roosevelt Avenue (da fährt die U-Bahn drüber) und sind Richtung Manhattan gelaufen; nicht jedoch ohne mir einen schönen Burrito und Frozen Yoghurt zu kaufen. Würde ich hier leben, könnte ich mich nach 2 Monaten nur mittels 'ner Tube Schuhpaste als Notorious B.I.G. verkleiden.
Apropos Richtung Manhattan laufen. Wirft man einen Blick in die Karte, sieht man schnell, dass wir hier jeden Tag so 20 km laufen. Meine Schuhe sehen schon aus wie die vom Ötzi. Naja, jedenfals sind wir, uns an die grobe U-Bahnstreckenführung haltend, Richtung Westen gelaufen und haben dabei eine schöne Weltreise gemacht. Von China nach Mittel- und Südamerika, nach Indien, Pakistan und den nahen Osten, vorbei an der phillipinischen Ecke über Irland nach Korea. Ziemlich beeindruckend, wie hier alle Nationalitäten nur ein, zwei Straßen auseinander wohnen, aber trotzdem immer unter sich bleiben. Das ist sicher nicht der beste Weg irgendwann mal in Manhattan zu wohnen. Allerdings kann man sich innerhalb eines Tages um die halbe Welt fressen.
Nach ca. 3 Stunden waren wir dann auch am East River und sind dann über die Queensboro-Bridge zurück in die East Side. Dort trafen wir dann auf die größte Ansammlung von Juden, die ich je (ich war ja noch nie in Israel) gesehen habe. Das war, bis auf die Typen in "Yes, I am a zionist! Any Questions?"-T-Shirts ganz cool. Die meisten Leute zogen mit Israel- und U.S.A.-Flaggen die 5th Avenue hoch, während eine kleine Minderheit mit LKWs um die umliegenden Blocks fuhr, an denen Fotos von Rabbis mit Sprüchen wie "For the peaceful termination of the jewish state" hingen. War ziemlich verwirrend und einigermaßen schockierend.
Nach der Israel-Parade sind wir durch den Central Park auf die West Side und haben uns dort auf die Suche nach 'ner Kneipe gemacht. Nach Ewigkeiten (ich weiß nicht wo die ganzen Leute dort ausgehen) eine gefunden, rein und jeder 4 Kannen gekippt (nur die Ruhe, wir haben ca. 2,5 h gebraucht). Dann etwas angedonnert raus und nochmal in den Whole Food Market auf der Columbus Avenue. Da hat Tinchen dann in der Kassenschlange ein bisschen geschwankt und ich hatte immer Angst irgendeinen Dosenstapel umzureißen. Dann heim und sehr leckere (Danke Monster) Burger gegessen. Ich bin nochmal runter eine qualmen, aber dann war Schluß und wir lagen im Bett.

Sonntag, 5. Juni 2011

Schön Manhattan abgelatscht


So, weiter geht's. Gestern waren wir natürlich recht früh (um 6) wach und sind nach 'nem Vegi-McRib (selbst aufgewärmt), den Tine verschmähte, losgezogen. Erst gab's also einen Riesenmuffin für's Tinchen (nach 5 Minuten mit offenem Mund vorm riesigen Regal stehen) und homemade Lemonade für mich und dann einen ordentlichen Fußmarsch am und durch den Central Park. Da hier alles recht groß ist, braucht man dafür ca. 1,5h. Im Park war auch ordentlich was los, neben den normalen Joggern und Radfahrern war noch eine Benefizveranstaltung zur Erhaltung des Parks angesetzt. Da liefen also Hunderte Leute im Kreis durch den Park und wurden an Anfeuerstationen mal richtig angefeuert. Da stehen dann immer so 3-4 Leute von denen 2-3 so aufblasbare Stäbchen haben, die sie immer gegeneinander hauen und einer, der verbal anfeuert: "Go, go go, buddy!" "Good job there man!" "You can do it!" um eine kleine Auswahl der Sprüche zu bringen. Sowas hat mir beim 20-Minuten-Lauf in der Schule immer gefehlt.

Am Südende des Parks gings dann auf die 7th Avenue, wo uns jeder jedem wahlweise ein Fahrrad, 'ne Bustour oder 'n Platz im besten Restaurant der Stadt andrehen will. Will man das umgehen, muss man so cool wie wir sein und gelangweilt zu Boden schauen und sich Englisch über die letzten Spiele der Yankees unterhalten. Am Times Square (Touris galore) sind wir raus aus dem Trubel und über den ersten von gefühlt 20 Flohmärkten gelatscht. Dann immer weiter im westlichen Manhattan nach Süden. In Chelsea gabs Mittag beim Diner. Hah! Da fällt mir ein, dass wir gestern, ohne es zu wissen, im Seinfeld-Diner waren. Ist uns erst aufgefallen, als drin alles voller Seinfeld-Devotionalien hing und ständig Leute gefilmt haben. Einziger Nachteil: Das Essen war Scheiße.

Naja, von Chelsea immer weiter nach Süden, durch's West Village und Greenwich Village (voll kleinstädtisch und voller Leute da) nach Battery Park City. Ground Zero sieht inzwischen ganz anders aus, der Freedom Tower steht schon fast. Tinchen hätte da vor neun Jahren Eintritt zahlen müssen, um sich 'ne Freifläche anzuschauen. Jetzt wachsen da überall kleine Hochhäuser aus dem mit Helden- und Terroristenblut (Uiuiui, Polemik) getränkten Boden. Im Financial District sind die Häuser wieder richtig hoch, da musste Exi öfter mal "Alter!", "Fuck" oder "Aaalter!" sagen, wenn er sich den Hals verrenkt hat. Naja, Eischen gekauft und weiter. Woolworth Building, Wall Street und der ganze Scheiß war vergessen als es Schuhe und T-Shirts zu kaufen gab (Tinchen ist gottseidank pflegeleicht und hat nach kurzer Zeit auch keinen Bock mehr) und und wir uns langsam den Broadway hochquälten. Mir gehen ja so Menschenmassen immer auf den Sack, also sind wir vom Broadway runter und in 'ner Nebenstraße gleich in 'ne schöne Kneipe gefallen. Und ich muss sagen: Die Amis KÖNNEN Bier brauen. Meine Herren! Ich empfehle jedem, mal ein Brooklyn Lager oder ein Bengali Tiger zu sich zu nehmen! Sehr, sehr lecker. Da noch Amis getroffen, gequatscht und ein bisschen angedonnert in die U-Bahn. In der 96th Street gings raus und dann einmal quer durch den Central Park (da man im Park nicht rauchen darf, wählten wir den romantischen Weg an der Straße). Bei "Mama's Pizza" haben wir uns dann die kleinstmögliche Pizza geteilt und heute früh noch ordentlich davon gefrühstückt. Danach in die "Ding Dong Lounge" auf der Columbus Avenue, 2 Bier rein und nach Hause.

So, hier noch ein paar Eindrücke aus der Stadt:



Harte Landung und Central Park Bummel


Nach einer etwa 20 minütigen extrem wackeligen Landung (mit am Sitz festkrallen und allem) sind wir vorgestern Mittag (Ortszeit) in Newark gelandet und wurden nach 'ner Stunde Schlange stehen endlich ins Land gelassen. Die 2. Gepäckkontrolle passierten wir auch ohne Probleme, obwohl wir einen Riesenhaufen Tabak dabei hatten. Wahrscheinlich wird man nur kontrolliert, wenn man "Kokain" und "Knarren" auf die Zolldeklaration schreibt. Naja, jedenfalls waren wir drin im Land und auch gleich im Zug nach Manhattan. Von der Penn-Station gings gleich per U-Bahn weiter hoch ins schöne Harlem (116th Street). Harlem muss man sich wie Neukölln vorstellen, nur das die Straßen breiter sind. Achja und jemand hat alle Türken und Araber durch Leute aus
dem Senegal und anderen afrikanischen Ländern ersetzt. Da fällt man richtig auf als Weißbrot. Unser Apartmenthaus sieht von außen ziemlich runtergekommen aus und auch das Treppenhaus läßt auf eine lange Vergangenheit mit Drogen und Gangschießereien schließen. Sobald man dieses aber verläßt und die eigentlichen Räumlichkeiten betritt ist alles ganz schick und sauber. Trotz der langen Reise sind wir gleich nochmal losgezogen um den in nächster Nähe beginnenden Central Park zu besichtigen. Vorher mussten wir natürlich noch an die Bank, mit $700 in der Tasche zurück und unsere Bude bezahlen. Tja irgendwie hat man ja das Gefühl den Central Park schon aus allen Ecken und Enden zu kennen, weil er so oft in Filmen eine Rolle spielt. Er sieht ganz anders aus. Wenn man nicht auf dem Great Lawn rumsitzt, sieht man auch die Häuser ringsum
nur leicht durchs Grün schimmern und es geht ständig hoch und runter. Ganz viele New Yorker betun sich hier, laufen, fahren Fahrrad oder liegen rum. Da wir schon ein bisschen fertig waren, gings nur noch schnell in einen Whole Food Supermarket, wo es Vegischeiß en gros und alle möglichen gesunden Sachen gibt. Dann noch schnell 'nen Sechserträger im Stützer an der Ecke erstanden, eins gekippt und wir waren eingeschlafen.

Bis gleich, Exi